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HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG
Das Projekt
Hier sind wir tätig:
- Bereich:
- PV, Wind, Mobilität, Stromlieferung
- Region:
- Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz
Wie unsere Bürgerenergiegesellschaft funktioniert:
Die Heidelberger Energiegenossenschaft verwirklicht Bürgersolar- und Bürgerwindprojekte, die
Beiträge zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten und dabei Menschen verbinden. Dazu
entwickeln und verbreiten wir verschiedene Ansätze für dezentrale Versorgungskonzepte:
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Wir bieten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich mit nachrangigen Darlehen an
unseren Projekten finanziell zu beteiligen und über Genossenschaftsanteile Miteigentümer der
Anlagen zu werden.
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Wir legen einen Fokus darauf, Menschen durch Mieterstrommodelle mit Strom aus den
Anlagen direkt vom Dach zu versorgen und damit an ihrer Energieversorgung partizipieren zu lassen.
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Durch die Darstellung des Stromverbrauchs über Smart Metering, durch die Installation von
Solar- und Speichertechnik direkt vor Ort und mittels der Installation von Elektroladesäulen machen
wir interaktive Angebote in Verbindung mit Energie. So senken wir die Schwelle zur Teilhabe an der
Energiewende.
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Darüber hinaus unterstützen wir Projekte, die eine gerechtere Gesellschaft und ökologische
Nachhaltigkeit verknüpfen: Wir unterstützen mit dem BUND Heidelberg ein Aufforstungsprojekt im
brasilianischen Küstenregenwald, geben Mikrokredite für Solarvorhaben über die Plattform Kiva und
engagieren uns für Balkonmodule. Unser neuester Ansatz ist die Zusammenarbeit mit Libre Solar bei
der Entwicklung von autarken PV-Kleinstsystemen.
Der ehrenamtliche Vorstand der Energiegenossenschaft besteht aus drei Personen. Dieser wird von
einem 7-köpfigen Aufsichtsrat eingesetzt, der sich aus lokal und im Genossenschaftsbereich gut
vernetzten Personen zusammensetzt. Der Vorstand wird durch ein ehrenamtliches Projektteam
punktuell unterstützt. Über eine Tochtergesellschaft sind eine Verwaltungskraft sowie ein
Werksstudent angestellt. Zudem arbeiten über diese Gesellschaft die Vorstände in Teilzeit an der
Entwicklung neuer Projekte.
Als Genossenschaft zeichnen wir uns durch eine demokratische Teilhabe der Mitglieder aus. Der
Gemeinschaftsaspekt zeigt sich auch darin, dass sich die Mitglieder jederzeit mit Ideen,
Hilfestellungen oder Wissen einbringen können und dies auch tun. Mithilfe einer Genossenschaft
lässt sich das Modell eines nachhaltigen, gemeinwohl-orientierten Unternehmens mit
wirtschaftlicher Tragfähigkeit verbinden.
Um die eigenen Ziele besser umsetzen zu können, haben wir uns Ende 2013 mit anderen
Bürgerenergiegesellschaften zu den Bürgerwerken zusammengeschlossen, um unsere Mitglieder und
Sympathisanten mit Ökostrom beliefern zu können. Dadurch wurden wir endlich zu einer Erzeuger-
Verbraucher-Gemeinschaft: Nicht mehr nur die Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien,
sondern auch der regionale Bezug dieses Stroms, ist so möglich.
Für die Erreichung der Klimaziele müssen nachhaltige Energieversorgungsprojekte flächendeckend
umgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für die urbanen Räume, in denen die Potenziale bisher
kaum genutzt werden konnten, welche jedoch für den Erfolg der Energiewende kritisch sind. Deshalb
ist unser Ziel, weitere Mieterstromprojekte umzusetzen und diese im Sinne unseres Pilotprojekts zur
integrierten Quartiersversorgung weiterzuentwickeln. Das aktuelle Pilotprojekt der Heidelberger
Energiegenossenschaft betrifft die integrierte Quartiersversorgung für drei Mehrfamilienhäuser mit
Wohnraum für ca. 130 Personen. Es umfasst eine Photovoltaikanlage (Süd-Ost-West Belegung),
Mieterstrom, einen optimierten Stromspeicher, Smart Metering, dynamische Lastverlagerung und
E-Mobilität (E-Auto). Damit wird prototypisch gezeigt, wie städtische Bestandsquartiere im Sinne der
Bürgerenergie und Energiewende modernisiert werden können (mehr dazu unten).
Die Vision der HEG ist es, als Treiber den Wandel zu 100 % Erneuerbaren Energien in unserer Region
und in Bürgerhand zu gestalten. Die Mission der HEG ist es, die nachhaltige Energieversorgung durch
direkte und faire Teilhabe als offene Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft erlebbar zu machen.
Das Ziel
Dezentrale Versorgungssysteme
Mit unserem neuen, integrierten Quartierskonzept in Heidelberg wollen wir Leuchtturmprojekt und
Multiplikator für die Energiewende im innerstädtischen Gebäudebestand sein. Durch die weitere
technische Ausreifung angewandter Sektorkopplung soll die ganzheitliche Planung der
Stromversorgungsbausteine perfektioniert werden. Das wollen wir im Ergebnis in vielen weiteren
Quartieren einsetzen. Weiterhin spielt die Sensibilisierung im stadtpolitischen Umfeld eine große
Rolle, um durch gute Vernetzung positive Auswirkungen auf die Stadtentwicklung zu haben und
zukünftige Projekte einzuleiten. Das Ziel ist es, Möglichkeiten für Jedermann zu schaffen, an der
dezentralen Energieversorgung teilhaben zu können.
Teilhabe wollen wir auch im Kleinen umsetzen. Dazu wollen wir das Thema der Balkonkraftwerke und
autarken Mini-Systeme voranbringen. Dazu stehen wir in Kontakt mit Libre Solar, die einen offenen
Laderegler entwickeln. Damit soll es möglich sein, autarke PV-Kleinstsysteme zu betreiben. Diese sind
im Entwicklungszusammenhang ein Schlüssel zur Elektrifizierung und in Deutschland sehr gut
geeignet, um Menschen in Kontakt mit Photovoltaik zu bringen. Durch das Selbstbauen bzw.
Selbstnutzen von autarken Mini-Systemen wird die Technik erlebbar.
Selbstnutzen von autarken Mini-Systemen wird die Technik erlebbar.
Zur Demokratisierung der Energiewende wollen wir hier einen unterstützenden Beitrag leisten. Dies
gilt sowohl bei uns in der Rhein-Neckar-Region also auch in Deutschland und weltweit. Als Solar
Home Systems in Entwicklungsländern können die Libre Solar Komponenten einen Beitrag zur
ländlichen Elektrifizierung leisten.
Da uns bei der geschickten Weiterentwicklung und Verbreitung von Hardware Expertise fehlt, wäre
es sehr wünschenswert von einem erfahrenen Entrepreneur aus der Branche beraten zu werden. Das
umfasst die verschiedensten Bereiche wie Unternehmensstruktur, Zertifizierung, Umgang mit
Geschäftspartnern im Ausland oder Skalierung der Produktion und des Teams. Wir wünschen uns
dazu eine Beratung durch Dr. Paul Grunow.
Die Story
Die Idee zur Gründung einer Energiegenossenschaft entstand in der studentischen Initiative Unisolar
Heidelberg, die bereits im Wintersemester 2008/2009 eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der
neuen Pädagogischen Hochschule initiiert und mit einem externen Betreiber umgesetzt hatte. Durch
dieses erfolgreiche Projekt entstand der Wunsch, die gesammelten Erfahrungen auch weiterhin für
den Klimaschutz in Heidelberg und die Stärkung der regionalen Wirtschaft nutzbar zu machen.
Geplant wurde eine partizipative, bürgerschaftliche Institution: eine Energiegenossenschaft.
Ziel der HEG Heidelberger Energiegenossenschaft eG waren und sind Projekte im Bereich
Erneuerbarer Energien, die Beiträge zum Klimaschutz und zur Energiewende leisten. Mit Einbindung
der Bürgerinnen und Bürger entsteht eine starke und energiebewusste Gemeinschaft. Ganz konkret
plant, finanziert, baut und betreibt die HEG Solaranlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren
Energien. Finanziert werden diese nahezu vollständig aus einer Bürgerfinanzierung durch die
Mitglieder der Genossenschaft. Im Rahmen der Genossenschaft verwaltet das Team die Anlagen, die
Mieterstromkunden und die gesamten Mitgliedschaften.
Die Besonderheit der HEG ist das junge und neugierige Team. So wurden bereits im Jahr 2012
Konzepte zur Direktlieferung entwickelt, die dann im Jahr 2013 mit einem gewerblichen
Direktbelieferungskonzept sowie dem ersten genossenschaftlichen PV-Mieterstrommodell
umgesetzt wurden. Für dieses Projekt erhielt die HEG 2014 den Deutschen Solarpreis. Ebenfalls im
Jahr 2013 wurden aus dem Team der HEG gemeinsam mit einigen weiteren Mitstreitern die
Bürgerwerke als Dachgenossenschaft aus der Taufe gehoben. Zwischenzeitlich wurden weitere
Projekte umgesetzt und der Fokus wird auf eine verstärkte Professionalisierung gelegt.
Im Jahr 2018 hat die Heidelberger Energiegenossenschaft ein Pilotprojekt für ein integriertes
Quartierskonzept zur Versorgung der Wohnprojekte "HageButze" und "konvisionär" in der
Heidelberger Südstadt umgesetzt. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers werden mit
Solarstrom vom eigenen Dach versorgt. Erzeugung und Verbrauch werden durch die Nutzung von
einem Speicher, Elektromobilität und Laststeuerung optimal aufeinander abgestimmt. Mit dem
Versorgungskonzept hat unsere Genossenschaft im Frühjahr 2018 den Ideenwettbewerb des Baden-
Württembergischen Genossenschaftsverbands gewonnen. Wir sind sehr stolz, dass wir das gesamte
Konzept innerhalb eines halben Jahres realisieren konnten und so ein Zeichen setzen, dass 100 %
erneuerbare Energieversorgung auch und gerade in Städten möglich und wirtschaftlich ist – und bei
den Bewohnern der Quartiere auf großen Zuspruch trifft. Wir haben damit ein Leuchtturmprojekt
geschaffen, das innerhalb Heidelbergs und hoffentlich auch darüber hinaus Nachahmer findet.
Derzeit wird mit einem zukünftigen Mannheimer Wohnprojekt an einem CO2-neutralen
Wohnkonzept gearbeitet, das in 2 Jahren gebaut werden soll.
Wir wollen immer auch über den Tellerrand schauen und haben das ganzheitliche Ziel einer (klima-
)gerechten Welt im Blick. Deshalb haben wir auch wie bereits oben angesprochen weitere Projekte
unterstützt:
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Das Wiederaufforstungsprojekt im brasilianischen Küstenregenwald mit rund 4.000
gespendeten Baumsetzlingen.
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Das Mikrokreditprogramm, in dem derzeit - wie in einem revolvierenden Fonds - 10.000 €
vergeben sind.
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Die Initiative für die Legalisierung von Balkonmodulen, in deren Rahmen wir Informieren und
Balkonmodule verteilt haben.
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Das neuste dieser Projekte betrifft den open-source Laderegler von Libre Solar, dem wir zum
Durchbruch verhelfen wollen.
Ob Mieterstrom, gemeinschaftliche Stromlieferung über eine Dachgenossenschaft, integrierte
Quartierskonzepte, Balkonmodule oder Mini-PV-Systeme - als Heidelberger Energiegenossenschaft
versuchen wir die bürgerschaftliche Energiewende und dezentrale Versorgungskonzepte durch
soziale, prozessuale und technische Innovation weiterzuentwickeln.